Die zum Bundesland Mecklenburg-Vorpommern gehörende Insel Hiddensee hat eine Fläche von rund 19 km² und liegt westlich von Rügen in der Ostsee. Die als Seebad berühmte Sandinsel hat etwa 1.100 Einwohner und ein großes Naturschutzgebiet. Die Insel ist autofrei.
Besiedlung
Seit dem 7. Jahrhundert soll die Insel von slawischen Stämmen besiedelt worden sein. Der erste Hafen der Insel entstand Anfang des 14. Jahrhunderts.
Städte und Orte auf Hiddensee
Vitte ist der Hauptort und zugleich der Mittelpunkt der Insel. In Vitte steht das älteste noch erhaltene Haus der Insel, das Hexenhaus. Darüber hinaus befindet sich in Vitte das Zeltkino und die Seebühne Hiddensee. Südlich von Neuendorf liegt das Vogelschutzgebiet „Gellen“, das für die Öffentlichkeit nicht zugänglich ist.
Grieben ist das älteste und kleinste Dorf im Norden der Insel, am östlichen Rand des Hochlandes von Hiddensee.
Der Ort Kloster hat seinen Namen vom ehemaligen Kloster der Zisterzienser, das vom 13. bis 16. Jahrhundert in der Nähe des heutigen Hafens von Kloster lag. Es wurde mit der Reformation aufgelöst. Heute gilt Kloster mit dem Gerhart-Hauptmann-Haus, der Inselkirche und dem Inselfriedhof mit den Grabstätten von Gerhart Hauptmann, Käthe Kruse und Gret Palucca als das kulturelle Zentrum von Hiddensee. Es liegt direkt am Hochland, dessen höchste Erhebung der Dornbusch ist. In Kloster befindet sich auch das Institut für Ökologie der Universität Greifswald.
Urlaub auf Hiddensee
Auf Hiddensee ist das Angebot an Ferienwohnungen besonders groß, vor allem in und um Vitte und Kloster. Ruhesuchende finden abseits der beiden Orte aber schöne Flecken. Zelten ist auf der Insel nicht gestattet. Für Einkäufe gibt es Läden und Supermärkte.
Sehenswürdigkeiten & Attraktionen auf Hiddensee
Besondere Sehenswürdigkeiten sind die Kirche von Kloster, die eher wie ein größerer Landhof wirkt, sowie die „Blaue Scheune“ in Vitte, der schön gelegene Hafen von Neuendorf, das Heimatmuseum der Insel und das Nationalparkhaus Hiddensee.
Im Norden der Insel auf dem Schluckswiek steht das Wahrzeichen der Insel, der Hiddenseer Leuchtturm, der von einem größeren Hotelbau etwas verdeckt wird. Der Turm kann besichtigt werden und bietet schöne Fotomotive.
Für viele Literaturfreunde ist auch interessant, dass im Ort Kloster der Schriftsteller Gerhart Hauptmann begraben ist. Der 1946 verstorbene Schriftsteller gilt heute als bedeutendster deutscher Dramatiker der Jahrhundertwende und Bahnbrecher des naturalistischen sozialen Dramas, darunter „Die Weber“ und „Rose Bernd“. Ebenfalls in Kloster findet man das Grab der weltberühmten Puppenfabrikantin Käthe Kruse.
Interessant sind die ständigen Veränderungen der Insel, einerseits an der Nordküste durch Abtrag an der Steilküste und andererseits den Anlandungen von Sand im Süden.
Verkehr auf Hiddensee
Die Anreise erfolgt über Fähren, die in Vitte, Kloster und Neuendor anlegen.
Rügen ist mit Hiddensee vom Fährhafen Schaprode aus im Linienverkehr der Reederei Hiddensee verbunden. Zusätzlich verkehren Schiffe im Linienverkehr von Stralsund aus nach Hiddensee.
Für den Ausflugsverkehr gibt es Verbindungen von Breege und Wiek nach Hiddensee, von Lauterbach nach Gager sowie zwischen Sassnitz, Binz, Sellin und Göhren, hinzu kommen Rundfahrten vor allem von Sassnitz aber auch von Lohme zum Königsstuhl.
Auf der gesamten Insel ist der private Autoverkehr untersagt. Es gibt nur wenige Ausnahmen für Landwirtschaft, Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst, Arzt sowie Versorgung- und Entsorgung. Ein großer Teil der zulässigen Fahrzeuge ist mit Elektroantrieb ausgestattet.
Für Urlauber und Tagesgäste verkehren Pferdefuhrwerke auf festen Routen und für Fahrten auf Bestellung.
Zwischen den Ortsteilen Grieben, Kloster, Vitte und Neuendorf verkehrt ein kleiner Linienbus. Ansonsten geht man auf Hiddensee zu Fuß oder fährt mit dem Fahrrad.