Saaremaa

Die 2.922 km² große Insel ist die größte Insel Estlands.

Städte und Einwohner

Die früher als „Ösel“ bezeichnete Insel hat etwa 39.000 Einwohner und ist der Rigaer Bucht vorgelagert. Der Hauptort der Insel ist Kuressaare (Arensburg) mit etwa 16.000 Einwohnern an der gleichnamigen Bucht im Süden der Insel. Zweitgrößter Ort ist Orissaare im Nordosten.

Küste

Küste Saaremaa

Küste von Saaremaa
photo credit: Bernt Rostad via photopin cc

Neben den überwiegend steinigen und flach ins Meer übergehenden Küstenstreifen finden sich auch Steilküsten, wie die 22 Meter senkrecht abfallende Panga Pank an der Küdema-Bucht oder die Steilküste Undva Pank an der im Nordwesten der Insel gelegenen Halbinsel Tagamõisa. Nordwestlich schließt sich die Halbinsel Harilaid an. Der Leuchtturm am Kap Kiipsaare stammt von 1933 und droht aufgrund seiner durch starke Wellenerosion verursachten Schieflage ins Meer zu fallen.

Klima & Wetter

Bedingt durch die Lage am Ostrand der Ostsee liegt Saaremaa in einer gemäßigten Klimazone in milder Seewetterlage. Folglich gibt es auf der Insel lange, warme Sommer mit milden Wintern; starke Winde führen zu häufigen Wetterwechseln mit Niederschlägen, überwiegend in den Herbst- und Wintermonaten.

Flora & Fauna

Saaremaa ist landschaftlich zauberhaft; mit tiefen Buchten, Halbinseln, Dünen, Wacholderheiden und flachen Strandseen. Der Westen mit seinen artenreichen Hochmooren und idealen Brutplätzen für vielerlei Vogelarten steht unter Naturschutz. Auf der Insel wachsen zahlreiche seltene Orchideenarten. Saaremaa besitzt eine artenreiche Tierwelt, in den Küstengewässern leben viele Robben. Sechs kleine Felseninseln an der Westspitze der Insel sind Brutplätze von 33 verschiedenen Vogelarten. Der Hauptort Kuressaare an der südöstlichen Küste ist ein Moorbad mit einer gut erhaltenen Bischofsburg sowie einer attraktiven Altstadt.

Urlaub auf Saaremaa

Eine herrliche Landschaft, interessante Bauten, die von der bewegten Geschichte der Insel zeugen, und einmalige Attraktionen wie ein Meteoritenkrater machen die Insel für Besucher zu einem unvergesslichen Erlebnis. Ein echter Geheimtipp für Reisende, die ausgetretene Trampelpfade meiden wollen.

Sehenswürdigkeiten & Attraktionen auf Saaremaa

Von architektonischem Interesse ist die Arensburg in Kuressaare, die 1380 vom Deutschen Orden erbaut wurde. Ende des 14. Jahrhunderts wurde die quadratisch angelegte Festung mit trutzigen Schutzwällen versehen. Überragt wird die Burg vom 29 Meter hohen Turm „Pikk Hermann“. Heute befindet sich in dem Komplex das Saaremaa-Museum.

Nordöstlich von Valjala (Wolde) stößt man auf imposante Reste einer Festung aus der Zeit vor der Christianisierung durch den Deutschen Orden. Im Grundriss bildet der bis zu acht Meter hohe Steinwall ein breites Oval. Unweit der Festung steht die Valjala-Martini-Kirche. Sie ist die älteste Kirche der Insel. Eine der ältesten Steinkirchen Estlands und die größte auf der Insel ist in Pöide zu finden.

Typisch für das Landschaftsbild von Saaremaa sind die vielen Windmühlen, von denen einige gut erhaltene Exemplare zu sehen sind. Gleich fünf Windmühlen nebeneinander findet man bei Angla im Norden der Insel; weitere stehen in Metsküla und Ohessaare. Der 18 Kilometer von Kuressaare in einem Wäldchen bei Kaali gelegene Meteoritenkrater ist eine Sensation. Umgeben von einem 16 Meter hohen Erdwall mit einem Durchmesser von 110 Metern liegt ein seltsam grünlicher Tümpel. Im weiteren Umfeld des Einschlagkraters befinden sich mehrere weitere Nebenkrater.

Über den geheimnisvollen Meteoriten, der vor 4.000 Jahren eingeschlagen haben soll, kursieren unter den Einheimischen mehrere Mythen und Sagen. So soll die Erde hier einen ausschweifenden Gutsherren nach einer zügellosen Orgie samt Gutshof und Gesellschaft verschlungen haben. Eine Besichtigung lohnt sich, denn nicht häufig stößt man auf einen Meteoritenkrater.

Verkehr auf Saaremaa

Das Verkehrsnetz der Insel ist gut ausgebaut, wobei nur ein Teil der Strecke asphaltiert ist.

In den dünn besiedelten Gebieten im Südwesten und Nordosten, sowie im Inselinneren finden sich überwiegend Straßen mit Kiesdecke.

Von Kuressaare aus verkehren mehrmals täglich kombinierte Bus- und Fährverbindungen in die Hauptstadt Tallinn sowie nach Pärnu und Tartu. Saaremaa ist mit dem benachbarten Muhu durch einen befahrbaren Damm verbunden. Von Kuivastu (Kuiwast) an der Ostküste von Muhu bestehen Fährverbindungen zum Festlandhafen Virtsu (Werder).

Schiffsverbindungen zu umliegenden Inseln und zum Festland bestehen über die Häfen in Mõntu (nach Ventspils in Lettland), in Roomassaare (nach Abruka und Ruhnu) und Triigi (nach Sõru auf Hiiumaa). Bei Roomassaare befindet sich ein Flugplatz.