Natur der Ostsee

Lebensraum für zahlreiche Arten

Die Ostsee bietet einen Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. War die Umwelt einst gefährdet, so hat sie sich durch vielfältige Maßnahmen inzwischen erholt.

Maßnahmen zum Schutz der Ostsee

Noch in den 1970er Jahren galt die Ostsee als das schmutzigste Meer der Welt. Um sie vor dem Kollaps zu bewahren, taten sich 1974 die Anrainerstaaten über alle ideologischen Grenzen hinweg in der Helsinki-Kommission zusammen und vereinbarten den Schutz der Ostsee. Seither ist viel geschehen: Städte, Mülldeponien, Raffinerien, Fabriken und Metallhütten leiten ihre Abwässer nicht mehr ungeklärt ins Meer.

Wasserqualität

Ein Anzeichen für die Erholung der angeschlagenen Ostsee (mit praktischem Nutzen) ist, dass das Wasser der meisten Küstenabschnitte zumindest Badequalität hat. Aber es ist längst nicht alles im Reinen, denn die Ostsee ist ein höchst sensibler Meeresraum.

Ostseestrand

Die Natur rund um die Ostsee ist beeindruckend.

Grund dafür ist ihr Tiefenrelief. Das Becken der Ostsee fällt zwar auf etwa 250 m (Gotlandtief) und stellenweise sogar bis zu 450 m ab, die Wasserstraßen aber, die die Nord- mit der Ostsee verbinden, sind verhältnismäßig flach (vor allem an der Darßer Schwelle), so dass kaum Wasseraustausch stattfinden kann. Das wird deutlich am durchschnittlichen Salzgehalt; 3,5 % in der Nordsee stehen 1,6 % bis 0,2 % in der Ostsee gegenüber. Das eigentliche Problem aber, das ebenfalls mit dem Salzgehalt zusammenhängt, ist der Mangel an Sauerstoffzufuhr aufgrund der unzureichenden Wasserbewegungen. Lediglich spezifische Wetterkonstellationen (starker Ostwind) bringen frisches, sauerstoff- und salzreiches Meerwasser in die Ostsee.

Nationalparks und Biosphärenreservate

Ein umweltpolitisches Husarenstück bescherte Mecklenburg-Vorpommern den nachhaltigen Schutz seiner zauberhaften Landschaften und der einzigartigen Natur.

Robbe

Robben bereichern die Fauna der Ostsee

In den letzten Tagen der DDR gelang es Michael Succow, Hannes Knapp, Lebrecht Jeschke und Matthias Freude, im Handstreich zahlreiche Landstriche unter verschärften Naturschutz zu stellen. Zunächst markierten sie mit grobem Strich auf der Landkarte, welche Gegenden sie schützen wollten, und machten sich dann mit einen Engagement an die Umsetzung, das andere ansteckte und Verbündete schuf. Darunter war auch Klaus Töpfer, der damalige Umweltminister der Bundesrepublik Deutschland, der das Unternehmen, das er später „Tafelsilber der deutschen Einheit“ nannte, unterstützte.

Auf der letzten Ministerratssitzung der DDR wurde beschlossen, ein Dutzend Schutzgebiete für die Natur zu schaffen. Succow und seine Mitstreiter hatten in wenigen Monaten erreicht, wozu im vereinigten Deutschland Jahre, wenn nicht Jahrzehnte nötig gewesen wären. Zur Flora und Fauna gehört auch Dam- und Rotwild oder Wildschweine. Die Flora und Fauna ist an der Ostsee außerordentlich reizvoll.